In der aktuellen Ausgabe des Steuerberater-Magazins, welches im nwb-Verlag erscheint, wurden die Steuerpläne von SPD und Grünen zur Wiedereinführung einer Vermögensteuer analysiert.
Neben der Grünen-Bundestagsabgeordneten Lisa Paus, dem Präsidenten der Bundessteuerberaterkammer Dr. Horst Vinken und dem BDI-Steuerabteilungsleiter Berthold Welling wurde auch WW+KN-Geschäftsführer Matthias Winkler als Fachmann zu den Steuerplänen sowie zu deren Umsetzbarkeit befragt.
„Die Wiedereinführung der Vermögensteuer wäre gerade für den deutschen Mittelstand ein schwerer Schlag und würde dessen Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich gefährden“, meint Steuerberater Winkler. Zudem verweist Winkler auf zahlreiche praktische Probleme bei der Umsetzung der Steuerpläne von Rot-Grün. „Im Zuge der Einführung der Vermögensteuer müssten Millionen Immobilien jährlich neu bewertet werden, wenn man den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts folgen will“, erläutert der WW+KN-Steuerexperte weiter. So viele Steuerbeamte würde es derzeit nicht geben, dass diese Bewertungen durchgeführt werden könnten. Hinzu käme auch noch der große Aufwand für die Fertigung der Steuererklärungen auf Seiten der Steuerpflichtigen.
„Wenn man die Steuern erhöhen möchte, würde es sicher effizientere Arten geben, wie man als Gesetzgeber vorgehen kann“, meint Winkler. Aus seiner Sicht gehe es bei der Vermögensteuer aber vor allem um ein politisches Signal, ohne dass dabei aber die praktische Umsetzung der Pläne bedacht würde. Winkler verweist hier auch auf die Auswirkungen für den Immobilienmarkt. „Investitionen in Immobilien würden damit sehr unattraktiv“, sagt der WW+KN-Experte. Zur Vermögensteuer für die Immobilie würden dann für den Investor noch höhere Einkommensteuerzahlungen für die Mieterträge, eine höhere Grundsteuer sowie Kosten für die Erfüllung der Auflagen für Dämmung und Energieeffizienz kommen, wenn man den Regierungsprogrammen von SPD und Grünen folgt.
Die Auswirkungen einer Wiedereinführung der Vermögensteuer hält Steuerberater Winkler für die deutsche Gesamtwirtschaft für verheerend und würde dem Gesetzgeber, wenn er schon Steuern erhöhen wolle, andere Wege empfehlen.
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Hinweis: Das Interview gab Matthias Winkler noch unter der Firmierung SH+C. Seit Anfang November 2013 firmiert die vormalige Kanzlei SH+C Regensburg allerdings unter WW+KN.